Amphenol entwickelt Telecom- und Datacom-Steckverbinder der nächsten Generation mit Wieland

 

Die US-amerikanische Firma Amphenol ICC ist einer der weltweit größten Hersteller von Steckverbindern für Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik. Schon seit vielen Jahren beliefert Wieland die Produktionsstätten des Unternehmens auf der ganzen Welt. Doch die Beziehung zwischen Amphenol und Wieland geht weit über die eines Kunden-Lieferanten-Verhältnisses hinaus.

 

Die beiden Partnerunternehmen entwickeln gemeinsam Lösungen für neue zuverlässige Datacom-Verbindungen, beispielsweise für 5G und mehr, durch die automomes Fahren erst möglich wird.
 

 

Schlüsselfakor Werkstoff: Jenseits vom Standard

Anders als in den meisten Branchen gibt es in der Steckverbinderindustrie im Einsatz von Kupferlegierungswerkstoffen kaum Standardisierungen. Bei der Suche nach geeigneten Werkstoffen können Hersteller meist nur auf Datenblätter zurückgreifen. Auch wenn dort bereits sehr viele Material-Eigenschaften abgebildet sind, erfordert die Interpretation und richtige Verwendung der Werte ein hohes Maß an Werkstoffkenntnissen. „Unsere Kunden stehen dann vor der Frage, mit welchem Werkstoff sie ihr Ziel erreichen können. Oft ist der Werkstoff für sie jedoch eine Blackbox“, erklärt Stephan Groß, Senior Manager Technical Marketing bei Wieland.

 

Doch gerade angesichts des Trends zur Miniaturisierung in der Steckverbinderindustrie stoßen herkömmliche Werkstoffe langsam an ihre physikalische Grenzen. So bekommen neben den eigentlichen Werkstoffeigenschaften weitere Kriterien – zum Beispiel der Verformungspfad – eine immer größere Relevanz.

Jeffrey Toran | Amphenol ICC group

»Es ist für uns eine enorme Unterstützung, dass Wieland mit einer sehr starken F&E-Abteilung nicht nur Legierungen weiter­entwickelt, sondern auch auf Markttrends reagiert

Kupferlegierungen für Connectors

Amphenol ICC’s Paladin High Speed Backplane Steckverbinder für Datengeschwindigkeiten bis zu 112Gb/s

 

Toran, selbst Werkstoffingenieur, bietet Materialberatungsleistungen für mehrere Amphenol ICC-Geschäftsgruppen an. "Das technische Wissen bei Wieland geht sehr tief", sagt er, "Wir können immer mit neuen Problemstellungen kommen und das Team schlägt Kupferlegierungen vor, die für eine gute Herstellbarkeit der Steckverbinder geeignet sind".

 

Datenblätter und der digitale Legierungsberater Alloy Wizard seien sehr effektive Tools für die Entwicklungsingenieure von Amphenol. Zusammen mit Trainings zu Werkstoffkunde gehören sie zu den drei wichtigsten Services, die der Steckverbinderhersteller in Anspruch nimmt. "Besonders beeindruckend und hilfreich ist jedoch die darüber hinausgehende technische Expertise, mit der Wieland uns unterstützt“, so Jeffrey Toran, Director, Global Engineering Services bei Amphenol ICC.
 

 

Alloy Wizard: Der digitale Legierungsberater

Der Alloy Wizard ist der digitale Legierungsberater von Wieland und erleichtert die Werkstoffauswahl enorm. Anwender können über eine grafische Benutzeroberfläche ihre Anforderungen an den gesuchten Werkstoff eingeben (z. B. Festigkeit, elektrische Leitfähigkeit, etc.). Daraufhin sucht der Alloy Wizard aus einer umfangreichen Datenbank alle Wieland-Legierungen und Festigkeitszustände heraus, welche diese Anforderungen erfüllen. Der Alloy Wizard ermöglicht es zudem, Werkstoffe über Spinnendiagramme und Tabellen auf einfache Weise miteinander zu vergleichen.

Alloy Wizard: Der digitale Legierungsberater

Der Alloy Wizard ermöglicht den schnellen Vergleich von Werkstoffen online. Mithilfe vergleichender Diagramme, Tabellen und Graphiken zur Beständigkeit gegen thermische Spannungsrelaxation und Biegbarkeit vereinfacht er die Werkstoffauswahl enorm.

 

Alloy Wizard

 

Entwicklungspartner ab dem ersten Moment

Als Innovationspartner ist Wieland in Entwicklungsprozesse von Beginn an eingebunden. "Wenn Amphenol oder ein anderer Kunde mit einer Problemstellung zu uns kommt finden wir eine Lösung - sie kann in einem Werkstoff, in der Verfahrensweise oder auch in der Oberfläche liegen. Wir sind in dem Sinne tatsächlich der Berater direkt für die Entwicklung", erklärt Groß.

 

"Unsere Kunden streben in der Regel nach leistungsstärkeren oder kleineren Lösungen für ihre nächste Steckverbindergeneration. Dafür müssen die Werkstoffe entweder eine höhere Festigkeite oder eine höhere elektrische Leitfähigkeit oder beides aufweisen", erklärt Toran, "Da ist es für uns eine enorme Unterstützung, dass Wieland eine sehr starke F&E-Abteilung hat, die nicht nur Legierungen und Zustände weiterentwickelt, sondern auch auf Markttrends reagiert". Trends wie z.B. das Ersetzen potentiell gesundheits- und umweltkritischer Stoffe. Jahrelang setzte Amphenol bei miniaturisierten Kontakten auf hochfestes Kupferberyllium - einen Werkstoff, für den die Amphenol ICC Gruppe alternative Lösungen sucht. In den letzten 15 Jahren konnte Amphenol mit Unterstützung von Wieland Werkstoffe mit Beryllium fast komplett ersetzen.

 

 

Robert Zauter
Director Technical Marketing Europe


 

Passende Lösungen dank technischer Expertise und präziser Logistik

Als international tätiges Unternehmen ist es für Amphenol enorm wichtig, auf lokalen Support zurückgreifen zu können. "Üblicherweise kennen sich Entwicklungsingenieure mit den Standardlösungen sehr gut aus. Unser Wissen über Materialien und Oberflächen stellen wir Amphenol seit Jahren in Schulungen zur Verfügung, damit sie auch das Potential im Werkstoffbereich erkennen können" erklärt Groß.

 

Neben den Trainings vor Ort zieht Amphenol auch Support von Wieland hinzu, wenn es zu unerwarteten Mängeln in der Produktion kommt und eine Fehleranalyse durchgeführt werden muss. Dann muss es in der Regel schnell gehen, weshalb lokale Ansprechpartner für die Firma so wichtig sind. "Wieland versteht unser Geschäft", meint Toran," - und zwar nicht nur die technische Seite. Auch was die Logistik betrifft". Viele Lieferanten, so Toran, bestünden auf hohen Tonnagen. Wieland hingegen hat eine Infrastruktur geschaffen, die kleinere Tonnagen von Bändern ermöglicht. "Wir müssen in den Produktionsstätten nicht monatelang Material einlagern. Gleichzeitig kann Wieland schnell reagieren, wenn auf einmal der Bedarf steigt, weil zum Beispiel ein Kunde unerwartet seine Bestellung ändert und höhere Stückzahlen braucht", sagt Toran. Beste Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit und ein weiteres Beispiel dafür, wie Wieland seinen Kunden zum Erfolg verhilft.

 

 

Auf einen Blick

 

  • Wieland bietet seinen Kunden ein breites Serviceportfolio. Datenblätter und der digitale Legierungsberater Alloy Wizard erleichtern sie Suche nach dem passenden Werkstoff.
     
  • Als Innovationspartner unterstützt Wieland Amphenol ICC nicht nur bei der Auswahl des Werkstoffes sondern entwickelt diese weiter oder neu.
     
  • Wieland passt seine Services an die Bedürfnisse seines Kunden an. Grundlage dafür ist ein tiefes Verständnis für Arbeitsweisen und Prozesse beim Kunden.